Berufsvorbereitung Klassenstufe 9
Kooperationsklassen der Christophorus-Förderschule
Seit mehreren Jahren besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen der Christophorus-Schule und der Heinrich-Schickardt-Schule sowie der Luise-Büchner-Schule im Rahmen gemeinsamer Kooperationsklassen.
Ziel ist es, die Chancen der Schüler der Kooperationsklassen auf eine berufliche Eingliederung durch die Verbesserung der Ausbildungsfähigkeit in möglichst enger Zusammenarbeit mit Betrieben zu erhöhen. Die Schüler sollen u.a. durch neue praxis- und berufsbezogene Inhalte motiviert und insgesamt so gefördert werden, dass sie den Abschluss des Berufsvorbereitungsjahres und gegebenenfalls einen dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Bildungsstand erreichen.
Die Kooperation ist auf zwei Jahre angelegt. Während im ersten Jahr die Christophorus-Schule mit Bildungsgang Förderschule die federführende Stammschule der Kooperation ist, wechseln die Schüler im zweiten Schuljahr im Klassenverband in das Berufsvorbereitungsjahr der Heinrich-Schickardt-Schule oder der Luise-Büchner-Schule.
Ab der 9. Klasse (je nach Ressourcenlage bereits ab der 8. Klasse) erfolgt der Unterricht entsprechend der gültigen Stundentafel durch die Sonderschule und wird ergänzt durch Unterricht an der Heinrich-Schickardt-Schule in den Fachbereichen Bau, Holz, Metall und Nahrung und durch die Luise-Büchner-Schule in den Fachbereichen Hauswirtschaft, Nahrung, Pflege und Kochen.
Am Ende der 9. Klasse erhalten die Schüler ein Zeugnis und damit den Abschluss der Förderschule.
Im zweiten Jahr (10. Klasse) werden die Schüler als Gesamtgruppe in einer Kooperationsklasse an der Berufsschule weitergeführt. In den prüfungsrelevanten Fächern Deutsch und Mathematik wird diese Klasse Berufsschule von einem Sonderschullehrer unterrichtet.
Am Ende der zweijährigen Kooperation nehmen die Schüler an einer Abschlussprüfung und ggf. an der Zusatzprüfung zum Erwerb eines dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Bildungsstandes teil.
Die Entscheidung über die Aufnahme der Schüler trifft die Sonderschule im Einvernehmen mit den beruflichen Schulen und den Erziehungsberechtigten.
Statistik zur bestandenen Abschlussprüfung an der Berufsschule
Heinrich-Schickhardt-Schule
Schuljahr 2015/2016 – 100%
Schuljahr 2016/2017 – 100%
Luise-Büchner-Schule
Schuljahr 2015/2016 – 50%
Schuljahr 2016/2017 – 100%
Ausbildungsinitiative
Wie können wir lernbeeinträchtigten Jugendlichen unmittelbar unkompliziert und unbürokratisch helfen?
…lautete die Grundfrage, die vor 6 Jahren zur Gründung unserer Ausbildungsinitiative führte.
Der Beruf des Metallfeinbearbeiters eignet sich sehr gut als Ausbildungsberuf für Schüler mit erhöhtem Förderbedarf im Bereich Lernen:
- Es handelt sich um eine dreijährige Ausbildung (Teilezurichter)
- Es werden Grundfertigkeiten in der Metallbearbeitung, Montage und Instandsetzung von Teilen, Maschinen, Geräten und Apparaten verlangt.
- Tätigkeiten sind: Drehen, Bohren und Fräsen, Arbeiten am Schraubstock.
Wie können wir lernbeinträchtigen Jugendlichen nach der Schulentlassung unmittelbar, unkompliziert und unbürokratisch helfen?
Die Frage stellte sich eine kleine Gruppe von Unternehmern und Schulleitern vor einigen Jahren. Unter der Federführung der Firma Schmalz Vakuumtechnik Glatten erklärten sich vor einigen Jahren sechs Initiativfirmen bereit, für die Abgänger der beiden Förderschulen des Landkreises Freudenstadt neue Ausbildungsplätze zum Metallfeinbearbeiter zu schaffen.
Durch ein Bündnis der Unternehmen, des Landkreises, der Agentur für Arbeit, der Handelskammern, der Förder- und Berufsschulen gibt es seither genügend Ausbildungsplätze für die Abgänger der beiden Förderschulen.
Bewerben für diese Ausbildung können sich ausschließlich Abgänger einer der beiden Förderschulen des Kreises. Parallel zu den Bewerbungen (jeweils im November) erhalten die betreffenden Betriebe von der Schule entsprechende Informationen über Qualifikationen der Bewerber. Die Reha-Berater der BA unterstützen dieses Projekt nachhaltig durch die Bewerberauswahl, Zuschüsse für die Betriebe und durch die Finanzierung der ausbildungsbegleitenden Hilfen. Inzwischen wurde auch eine regelmäßige Schulung der Metallfeinbearbeiter-Ausbilder installiert.
Die Erfolge sind beeindruckend: nahezu 100% aller Lehrlinge haben bisher die Gesellenprüfungen bestanden, fast alle werden anschließend von ihren Betrieben übernommen. Bereits während der Bewerbungsphase beginnt die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten, die erst endet, wenn die Azubis nach ihrer Gesellenprüfung in den Betrieben übernommen wurden.